Unter Baumpflege versteht man ganz allgemein die Erhaltung, Wiederherstellung oder Verbesserung der Vitalität eines Baumes durch die Einleitung von Maßnahmen am Baum oder im Baumumfeld. Das abgestimmte Zusammenleben von Menschen und Bäumen im urbanen Raum gilt darüber hinaus als Inhalt der Baumpflege. Somit stellt sie häufig eine gewinnbringende Alternative zur Baumfällung dar. Ein vitaler Baumbestand trägt dabei nicht nur nachhaltig zu einem grünen Stadtbild bei, sondern eignet sich zudem hervorragend unter anderem als Luftfilter, Klimaanlage, Schattenspender oder Sauerstofflieferant.

Bäume sind ständigen Umwelteinflüssen ausgesetzt, die das Immunsystem schwächen und dem Baum schaden können. Daher sollte man stets dafür sorgen, dass Bäume einer regelmäßigen Pflege unterzogen werden, um die Lebensdauer zu erhöhen. Je nach Baumart kann die Lebensdauer mehrere Hundert oder auch Tausende Jahre betragen. Durch fachgerechte und professionelle Baumpflege kann somit einerseits die Sicherheit als auch die Gesundheit von Bäumen gewährleistet werden. 

Die Sicherheit ist dabei deswegen der bedeutendste Faktor, da Eigentümer*innen von Baumbestand einer sogenannten Verkehrssicherungspflicht unterliegen und dafür Sorge tragen bzw. dafür verantwortlich sind, dass keine Gefahren für Personen oder Sachen von seinen/ihren Bäumen ausgehen.

Hierzu sind die jeweilige Baumschutzverordnung bzw. -satzung der Stadt München sowie das Bundesnaturschutzgesetz § 39 und § 44 zu beachten. Hinsichtlich der Ausführung aller Baumpflegemaßnahmen gilt außerdem die aktuelle ZTV-Baumpflege.

Schonende Form- und Pflegeschnitte an Bäumen sind ganzjährig zulässig. Laut Bundesnaturschutzgesetz § 39 dürfen lediglich im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September keine Bäume, die außerhalb gärtnerisch genutzter Grundflächen stehen, gefällt oder auf Stock gesetzt werden. Hecken und andere Gehölze unterliegen der gleichen Regelung. Gem. §39 BNatSchG gilt ein Grundschutz für alle wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. Gemäß §44 BNatSchG wird hierbei zusätzlich zwischen „besonders“ und „streng“ geschützten Tierarten differenziert. 

Ist die Verkehrssicherung allerdings nicht mehr geleistet („Gefahr in Verzug“), können entsprechende Baumschnitte oder Fällmaßnahmen mit vorheriger Genehmigung jederzeit eingeleitet werden.

Der Aufwand für die Durchführung von Baumpflegemaßnahmen oder Fällungen ist immer von den individuellen baumbezogenen und örtlichen Gegebenheiten abhängig. Gerne bewerten wir die Situation bei Ihnen vor Ort und lassen Ihnen ein individuelles Angebot zukommen. 

Der Baumschnitt im Rahmen einer Einkürzung der Krone, geht über eine reine Baumpflege-Maßnahme hinaus. Laut ZTV-Baumpflege stellt die Kroneneinkürzung eine Sondermaßnahme dar, die nur in begründeten Ausnahmefällen durchgeführt werden sollte. Grund für eine Baumeinkürzung ist beispielsweise die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit bei Gefahrenbäumen. Die Krone sollte aber auch dabei nicht um mehr als 20% der Assimilationsmasse eingekürzt werden. Stärkere Einkürzungen sind einerseits nicht nachhaltig und andererseits besteht die Gefahr der massiven Schädigung des Baumes. Der arttypische Habitus sollte in jedem Fall erhalten bleiben.